Die Schludernser Ebene ist die letzte landwirtschaftliche Fläche im Talboden des Vinschgaus, die noch nicht mit einer Beregnungsanlage ausgestattet war. Die Bewässerung erfolgte wie seit ehedem mittels der historischen Waale.

Im Jahr 2011 wurde ein Projekt mit Ziel der Umstellung von Berieselung auf Beregnung lanciert. Gleichzeitig entstand die Idee, das für die Bewässerung benötigte Wasser nicht mehr aus dem Saldurbach, welcher die Ortschaft Schluderns durchfließt, zu entnehmen, sondern am Triebwassersystem des Kraftwerks Glurns (gespeist vom Reschenstausee) einen Anschluss anzubringen und von dort das Wasser zu beziehen. Der zwischen dem Anschlusspunkt und der Übergabe an die Beregnung vorhandene hydrostatische Druck kann durch den Einbau einer Turbine für die Stromerzeugung herangezogen werden. Zudem wird durch die Umstellung von Berieselung auf Beregnung eine große Wassermenge eingespart. Diese wird als Restwassermenge an den Saldurbach zurückgegeben. Dadurch erfolgt eine große Aufwertung des Saldurbachs als Fließgewässerlebensraums.

Die Projekte wurden in den Jahren 2011 – 2022 ausgearbeitet. In den Jahren 2021 – 2023 erfolgte der Bau. Das Kraftwerk ist seit April 2023 in Betrieb. Es liefert bei einer Fallhöhe von ca. 540 m und einer installierten Leistung von 2 MW ca. 7 Mio. kWh jährlich an erneuerbarer Energie. Die Beregnungsanlage hingegen versorgt eine Fläche von ca. 200 ha. Neben dem Bau der Beregnungshauptleitung (Transportleitungen, Übergabestellen ausgestattet mit automatisierten Membranventilen) werden für ca. 100 ha auch neue Beregnungsnetze errichtet. Die Beregnungsanlage wird im März 2023 in Betrieb genommen.